Mit einem unendlichen Gähnen begrüße ich den Morgen, der schon fast zum Mittag geworden ist, für die meisten Menschen jedenfalls. Oder zumindest behaupten dies die meisten Menschen, die morgens gähnen und abends müde werden, so wie sich das gehört. Ich gähne mittags und bleibe bis abends müde, damit ich besser schlafen kann. Denn dem Schlaf gehört das Leben, nur vergessen das die meisten. Ich ebenso. Wenn ich aufgehört habe zu gähnen, dann kommt der Tag herbei und erobert sich meinen Kopf zurück. Das geht sehr schnell und fast geräuschlos. Er kommt herein und verscheucht die letzten krummen Gestalten der Träume, die Straßen, die schöne Unbekannte und das Viehzeug, das sich in meinem Hut versammelt hatte. Er wischt den Plunder von den Tischen, wirft die Katzen raus und zieht einen Vorhang vor das rote Auto, auf dessen Motorhaube ich noch gerade mit meinen Freunden gesessen habe. Wir haben gesungen, irgendein unbekanntes Lied, dass wir von früher kannten. Noch sind da ein paar Töne, sie versinken in der morgendlichen Stille, die Freunde sind weg und ich kenne sie nicht mehr. Eine letzte Ahnung, ein Wort, das ich nicht mehr höre, ein Hauch, ein Gedanke, dann ist Ruhe, und der Tag hat entschieden zu beginnen.